Kerstin schrieb am 23.12.2016:
24. August 2017
Steffi und Gunther schrieben am 07.05.2013:
24. August 2017

Die Geburt unseres Sohnes im Geburtshaus verlief wunderbar und genau so, wie wir es uns im Vorfeld erhofft hatten. Die Betreuung durch Sarah und Julia war perfekt, sie boten Unterstützung und machten Vorschläge aber ließen uns gleichzeitig Raum selbst auszuprobieren und unseren eigenen Weg zu gehen. Durch die wunderschöne Geburt fällt es uns nun leichter die teilweise nervenaufreibende und sorgenvolle Zeit der Schwangerschaft in den Hintergrund zu rücken und die schönen Eindrücke im Gedächtnis zu behalten.

Die ersten vier Monate meiner Schwangerschaft verliefen unproblematisch, die Vorsorgeuntersuchungen bei meiner Frauenärztin zeigten, dass sich das Baby prächtig entwickelte und auch mir ging es sehr gut. Neben diesen Untersuchungen wurde ich auch durch Julia und Sarah im Geburtshaus betreut und mein Mann und ich empfanden diese Gespräche als sehr informativ und hilfreich, da dies unsere erste Geburt sein sollte. Ich bekam viele Hinweise, wie mit den verschiedenen „Wehwehchen“ der Schwangerschaft umgegangen werden kann und fühlte mich einfach gut aufgehoben und versorgt. Während dieser Zeit entwickelten wir ein starkes Vertrauen, dass das Geburtshaus der richtige Ort für die Geburt sein würde und dass wir durch Sarah und Julia bestens versorgt sein würden und keine Krankenhausgeburt notwendig sein würde, wenn mit dem Baby und mir medizinisch alles in Ordnung wäre. Es war manchmal eine Herausforderung unsere Entscheidung vor meiner Familie zu rechtfertigen, da diese teilweise nicht nachvollziehen konnte, wie wir eine Geburt im Geburtshaus der im Krankenhaus vorziehen konnten. Doch Sarah und Julia bestätigten uns in unserem Vorhaben und gaben uns das notwendige Vertrauen in uns selbst.

Während einer der Vorsorgeuntersuchungen bei meiner Frauenärztin stellte diese fest, dass mein Zervix verkürzt und weich war. Ich wusste mit dieser Diagnose nicht viel anzufangen, aber als die Ärztin von Frühgeburtsbestrebungen sprach, mir ein Beschäftigungsverbot erteilte und mir nahelegte mich hinzulegen und nur für den Toilettengang aufzustehen, war ich sehr besorgt. Die folgenden vier Monate verbrachte ich liegend, nur für das Nötigste stand ich auf. Während dieser Zeit diagnostizierte die Frauenärztin weitere Verkürzungen des Zervix, frühzeitige Wehen und ich verbrachte einige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Wir waren sehr in Sorge, dass unser Kind viel zu früh auf die Welt kommen sollte. Aber die vielen Gespräche mit Julia und Sarah, während den Vorsorgeterminen und auch dazwischen telefonisch, halfen mir sehr mit der Situation umzugehen und diese in eine realistische Perspektive zu setzen. Ihre langjährige Erfahrung mit ähnlichen Schwangerschaften gaben mir Vertrauen, dass doch noch alles gut verlaufen würde. Auch die Gespräche im, und rund um den, Geburtsvorbereitungskurs im Geburtshaus waren sehr hilfreich für mich.

Und genauso war es dann auch, ich hatte keine Frühgeburt. Ab der 36. Woche schonte ich mich nicht mehr und machte viele Spaziergänge, um für die Geburt wieder fit zu werden. Am errechneten Geburtstermin war ich zur Untersuchung bei meiner Frauenärztin, die mir sagte, dass in den nächsten Tagen noch nicht mit einem Geburtsbeginn zu rechnen sei.

In der darauffolgenden Nacht, wachte ich gegen 2 Uhr morgens von Wehen auf, die in Abständen von etwa 15 Minuten kamen. Um 5 Uhr kamen die Wehen alle 5 Minuten und ich rief Sarah an, die uns um 6 Uhr im Geburtshaus empfing. Sie brachte uns in eines der Geburtszimmer, das ich schon von meinen Vorsorgeterminen her gut kannte. Überall im Raum waren Kerzen angezündet, es war angenehm warm und es herrschte eine ruhige Atmosphäre. Sarah zeigte meinem Mann wie er mir helfen konnte mit Akupressur durch die Wehen zu kommen, half mir durch die Wehen zu atmen und ließ uns, nachdem sie merkte, dass wir gut zurecht kamen, zeitweise alleine. Diese Art der Unterstützung war für uns perfekt, mein Mann und ich konnten so zusammen durch die Geburt gehen, gleichzeitig schaute Sarah aber immer wieder herein und war zur Stelle wenn wir sie brauchten.

Um 7 Uhr untersuchte Sarah mich und stellte fest, dass der Muttermund 4 cm geöffnet war. Ab jetzt wurden die Wehen stärker und mir wurde übel. Sarah brachte uns Tee und Brötchen, was zwischenzeitlich sehr gut tat und mir neue Kraft gab. Im Vorfeld hatte ich den Wunsch die Badewanne während der Geburt zu benutzen. Schnell stellte sich aber heraus, dass das nicht das Richtige für mich war. Stattdessen bewegte ich mich viel und konnte so mit den Wehen sehr gut umgehen.

Gegen 10 Uhr war dann mein Muttermund komplett geöffnet. Nun kam auch Julia dazu. Sarah schlug vor den Geburtshocker zu benutzen, um Kräfte zu sparen. Dort fing ich dann an zu pressen. Nach einer Weile zeigte sie uns dann eine Position in der ich vor meinem Mann kniete und mich mit meinen Armen um seinen Hals hängen konnte. In dieser Position machte ich nun schnell Fortschritte und bald sagte Sarah, dass der Kopf kommen würde, ich könnte das schon mit meiner Hand fühlen. Ich legte meine Hand auf und dadurch, dass ich fühlen konnte wie unser Kind nun wirklich bald auf der Welt sein würde hatte ich noch einmal neue Kraft zu pressen.

Um 11 Uhr vormittags wurde unser Kind dann geboren. Es ging ihm wunderbar und auch ich hatte keine Verletzungen erlitten. Nach einem ersten Kennenlernen und gegenseitigem Bestaunen zu Dritt auf dem gemütlichen Bett im Geburtszimmer half mir Julia beim Anlegen und unser Kind trank ohne Probleme. Nachdem wir uns alle etwas erholt hatten und Zeit zusammen genossen hatten machte uns Julia Pizza und ich kam schnell wieder zu Kräften. Gegen 15 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Hause.

Als Erinnerung an die Geburt bekamen wir eine der Kerzen geschenkt, die während unserer Zeit im Geburtshaus gebrannt hatte und die uns durch die Geburt begleitet hatte. Julia machte auch das erste Foto von uns als Familie und zusammen mit einem Fußabdruck unseres Sohnes gab sie uns einige sehr schöne Erinnerungen an eine wunderbare Geburt mit auf den Weg. Wir danken Julia und Sarah für ihre großartige Begleitung und dafür, dass sie die Geburt unseres Kindes zu unserem schönsten gemeinsamen Erlebnis gemacht haben.

Aline